VMware Horizon 6 – what’s new?

„Something BIG is on the Horizon“ – mit diesem Slogan versuchte VMware im Frühling diesen Jahres Gerüchte über Neuigkeiten bezüglich der Horizon Suite zu streuen. Nachdem im Rahmen eines Webcasts Mitte April Horizon 6 vorgestellt wurde, kam etwas Licht ins Dunkel. Seit dem 19. Juni steht Horizon 6 nun offiziell zum Download bereit. Der folgende Artikel soll einerseits die technischen, anderseits aber auch die Neuerungen innerhalb der Lizenzierung beleuchten. 

Technische Neuerungen:

Remote Desktop Services

Ein Feature auf das viele VMware View Kunden, sowie Partner in Zeiten von mobilen Endgeräten und Apps warteten ist das Applikations Publishing via Remote Desktop Services. So wird es nun zum Beispiel nicht mehr notwendig sein, für das schnelle Outlook checken auf dem iPad oder MacBook den kompletten Desktop zu öffnen. Grundlage für das Freigeben von Applikationen ist ein Windows Server ab 2008 R2 mit der Rolle des Remote Desktop Hosts. Nach der Installation des View Agents können nun über die View Administrator Oberfläche, die auf dem Terminalserver installierten, Anwendungen freigegeben werden. Auch die Freigabe eines Shared-Desktops wird unter Horizon 6 möglich sein. Durch die Installation der Windows 7/8 Themes kann dem Benutzer somit auch ganz einfach „vorgegaukelt“ werden, dass er vor einem Client – Betriebssystem sitzt. Hierbei ist natürlich zu beachten, dass neben der später in diesem Artikel beschriebenen Lizenzierungsstufen, auch Microsoft RDS CAL’s zu erwerben sind.

Cloud Pod Architektur

Unter Version 5.3 unterstützt Horizon View 10.000 Desktops pro Horizon View Umgebung (Pod). Wollte ein Kunde mehr als 10.000 Desktops bereitstellen, musste ein Pod, der in keinerlei Relation zum ersten Pod steht, installiert und konfiguriert werden. Durch eine globale LDAP – Replikation ist es nun möglich, dass sich die ADAM – Datenbanken von VMware View Connection Server an verschiedenen Standorten replizieren. Mit dieser Technik können also zwei Pods miteinander verbunden werden. So ist es nun möglich 20.000 Desktops, sowie lokalitätsabhängige Desktops bereitzustellen.

POD

Application Catalog

Der Application Catalog stellt einen sogenannten „Unified Workspace“ für den Enduser bereit. Durch dieses Portal auf Basis von Horizon Workspace 1.8 hat der Benutzer die Möglichkeit alle Applikationen (ThinApps, Citrix XenApps, SaaS und RDS Apps), sowie Desktops (via Blast/HTML5) auf einen Blick präsentiert zu bekommen.

AppCatalog

Windows Server 2012R2 Support

Durch das Update ist es nun möglich die View – Infrastrukturkomponenten (Connections Server, Security Server, View Composer) unter Windows Server 2012R2 zu installieren. Des Weiteren herrscht nun auch ein Support für Windows Server 2012R2 Domänencontroller.

View Persona Support für Windows 8.1 und Windows Server 2008R2

Bisher konnten virtuelle Desktops, die unter Windows 8.1 oder Windows Server 2008R2 liefen, nicht das View Persona Feature nutzen. Hier musste oftmals auf servergespeicherte Profile zurückgegriffen werden. View Persona kann ab Version 6 nun in vollem Umfang für diese Betriebssysteme verwendet werden.

Lizenzierung:

Die EUC Produkte VMware Horizon View, Horizon Mirage und Horizon Workspace, die bisher zusammen in einer Horizon Suite geordert werden konnten, werden nun zu einem Produkt, VMware Horizon 6, zusammengeführt. Innerhalb dieses Produktes wird es drei verschiedene Lizenzierungsstufen geben:

Horizon Licensing

Standard

Die Variante Standard bildet die derzeitige VMware View Bundle Lizenzierung und beinhaltet VMware Horizon View (Connection Server, Security Server, Composer), ThinApp, sowie die Infrastrukturkomponenten vSphere Desktop und vCenter Desktop. In dieser Lizenzierung werden sich alle bisherigen VMware Horizon View Kunden wiederfinden. Im Gegensatz zu den beiden anderen Lizenzierungsstufen von Horizon 6, gibt es unter Standard wie bisher ausschließlich concurrent Lizenzen.

Advanced

Die nächst höhere Variante von Horizon 6, die Version Advanced, schätze ich als mit Abstand attraktivste ein. Neben den bisherigen VMware View Komponenten, kann man hier die neuen RDS – Features nutzen. Außerdem ist das Image Management für physische und virtuelle Maschinen, Horizon Mirage, inkludiert. Die größere Überraschung innerhalb dieser Edition ist allerdings, dass VMware Virtual SAN (vSAN) mit inbegriffen ist. Durch das Clustering von lokalen Serverfestplatten und SSD‘s kann mit Hilfe von Virtual SAN ein Flash-optimiertes und äußerst stabiles Shared Datastore für virtuelle Umgebungen erschaffen werden.

Enterprise

Die Enterprise Variante bietet neben den zuvor genannten Features vCenter Operations Manager for View. Hiermit ist eine End to End Analyse der VDI Infrastruktur möglich. Wer also wissen möchte, auf welchem Wegstück zwischen virtuellen Desktop und Storage ein Problem auftreten könnte, sollte sich mit dieser Variante beschäftigen. Die andere Differenzierung, die VMware zur Variante Advanced schafft, ist die Sparte Cloud Automation. Hierfür steht ein besonderes Orchestrator Plugin für den Bereich Desktop zur Verfügung. Mit Hilfe des Plugins sollen Tasks wie Recomposes, Erstellung von Desktoppools usw. automatisiert ablaufen. In den beiden Lizenzierungsstufen Advanced und Enterprise ist es ab sofort möglich sich zwischen concurrent und per user Lizenzen zu entscheiden.

Die verschiedenen Upgradepfade Ihrer bestehenden VMware Horizon View Lizenzen, können Sie unter http://www.vmware.com/files/pdf/products/horizon-view/VMware-Horizon-View-Pricing-Licensing-FAQ.pdf oder dem Systemhaus Ihres Vertrauens in Erfahrung bringen. Hier gibt es sehr interessante Pfade, wie zum Beispiel ein Upgrade der vorhandenen Bundle cuncurrent Lizenzen zu Horizon 6 Enterprise Lizenzen.

Soll ich nun Horizon 6 installieren?

Wie bei jedem großen Update sollte man erst einmal abwarten, wie stabil die neuen Features und Techniken sind. Des Weiteren sollten Sie immer erst selbst ein „Live-Gefühl“ für das Produkt bekommen. Am Besten können Sie dies unter http://labs.hol.vmware.com (Die Registrierung ist kostenlos) erhalten. Hier gibt es ein Hands-on-Lab für Horizon 6, in der alle neuen Features im Livebetrieb getestet werden können.

HOL

Robert Wortmann

Robert ist seit 2014 bei der Proact Deutschland beschäftigt, wo er sich zunächst als Senior Consultant um Kundenlösungen im Bereich Security und Virtualisierung gekümmert hat. Seit 2016 ist er hauptverantwortlich für den Bereich Security zuständig.

 
Kommentare
Richard Müller
Richard Müller

Klasse Artikel, informativ und schön zu lesen!

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