VMware vSphere 6.7 – Release Notes

Letzten Monat hat der amerikanische Hersteller den Release von VMware vSphere 6.7 angekündigt. Der Fokus in diesem Release liegt auf Komfort, Sicherheit und Performance. Die Highlights dieses Releases möchte ich Ihnen mit diesem Artikel näher bringen. 

Single Reboot

Bei einem Upgrade auf die nächste Major Version entfällt einer der bisher zwei benötigten Reboots der ESXi Hosts. Gerade bei einer größeren Zahl an Systemen kann so sehr viel Zeit gespart werden.

Steht also wiedermal ein Upgrade ins Haus, so ist der Zeitaufwand hierbei drastisch reduziert.

vSphere Quick Boot

Mehr und mehr Arbeitsspeicher. Das ist heutzutage eine der Hauptanforderungen an Virtuelle Maschinen und somit auch an die bereitstellende Virtualisierungsplattform. Das bedeutet für den Administrator vor allem eines: längeres Warten beim initialisieren der Hardware. VMware hat bei der ESXi Version 6.7 daher den vSphere Quick Boot eingeführt.

Hierbei wird ausschließlich die Software neugestartet. Die Hardwareinitialisierung fällt bei dieser Bootmethode komplett weg. Auch dieses Feature bringt Ihnen als Administrator reichlich Zeitersparnis.

Updates im HTML5 vSphere Client

VMware vSphere 6.7 ist das letzte Release, das den Flash Client unterstützt. Wie VMware bereits letzten August angekündigt hatte wird in Zukunft ausschließlich auf den HTML5 Client gesetzt. Jedoch muss dieser zunächst 100% der gebotenen Features unterstützen. Auch in der Version 6.7 kamen wieder einige hinzu. Verbesserung in den Arbeitsabläufen gab es hauptsächlich im Bereich von VMware NSX, VMware vSAN und dem vSphere Update Manager.

Viele Gründe, den Flash Client zu nutzen gibt es jetzt also nicht mehr. Gerade, da man sich ab dem nächsten Major Release definitiv an den neuen Client gewöhnen muss. Warum also nicht schon jetzt damit beginnen?

Trusted Platform Module 2.0

TPM 2.0 in Form von Hardware und Software sind ab der Version 6.7 auch voll supported. Nachdem in der Version 6.5 bereits der UEFI Secure Boot eingeführt worden ist, wurde von VMware hier nochmal nachgelegt und der Secure Boot des VMware ESXi Hosts erfolgt nun mithilfe eines TPM 2.0 Hardwaremoduls.

Quelle: https://blogs.vmware.com

Hiermit kann sichergestellt werden, dass es keine unwillkommenen Veränderungen am Code des VMware ESXi System gab.

Virtual Trusted Platform Module 2.0

Das Virtual Trusted Platform Module erlaubt dem Adminstrator von virtuellen Maschinen unter anderem die Nutzung von Virtualization-Based Security – einem Microsoft Windows Feature, welches seit Windows 10 und Windows Server 2016 verfügbar ist. Der ESXi Hypervisor präsentiert hier dem Gastbetriebssystem ein Trusted Platform Module, um Sicherheitsfeatures wie Secure Boot nutzen zu können. Diese virtuelle TPM wird hierbei in Form einer verschlüsselten .NVRAM Datei abgelegt.

Nicht nur der Hypervisor aus dem Hause VMware ist also abgesichert, sondern auch die virtuellen Maschinen, die auf ihm betrieben werden.

vSphere Persistent Memory

Die Nutzung von persistent Memory oder NVDIMMs ist mit der neu erschienen Version 6.7 von VMware vSphere unterstützt. Sowohl für den Host selbst, als auch für die virtuellen Maschinen, die auf dem Host betrieben werden. Eine wichtige Anmerkung hierbei ist jedoch, dass Virtuelle Maschinen auf persistent Memory nur auf VMware ESXi Hosts verschoben werden können, die auch mit solchem ausgestattet sind. Um die Aktivierung des Maintenance Modus‘ auf derartigen Hosts zu vereinfachen wurde ein PMemVM Workflow eingeführt.

Die Anforderungen an Performance des Datenspeichers, die einige Applikationen heute, aber auch zukünftig, schon stellen können hiermit erfüllt werden.

vCenter Server Hybrid Linked Mode

VMware vSphere 6.7 macht Ihnen auch den Weg in die hybride Cloud einfacher. Der Hybrid Linked Mode ist nun zwischen VMware vCentern an Ihrem Standort und in der Cloud möglich, wenn hier verschiedene Versionen im Einsatz sind.

Ist ihr Cloud-Provider also immer auf dem aktuellsten Stand der VMware vSphere Versionen und Ihnen fehlt gerade die Zeit, diese Updates durchzuführen, dann ist das in Zukunft kein Problem mehr.

Per-VM EVC

Die Enhanced vMotion Compatibility ermöglicht es Ihnen virtuelle Maschinen zwischen VMware vSphere Hosts zu verschieben die mit Prozessoren aus verschiedenen Herstellergenerationen bestückt sind. Per-VM EVC bedeutet, dass dieses Feature fortan als Attribut der virtuellen Maschine hinterlegt ist statt auf dem Host Cluster.

VMware vCenter Lifecycle

Die Migration eines vCenters von einer Installation auf Windows zu der vCenter Server Appliance (VCSA) hat einige Verbesserungen erfahren. Dies ist vorallem deswegen notwendig, da – wie oben bereits erwähnt – das VMware vCenter auf Windows abgekündigt ist.

Für die Migration gibt es nun zwei Optionen, wie historische und Performancedaten importiert werden sollen:

  • Deploy & import all data
  • Deploy & import data in the background

Quelle: https://blogs.vmware.com

Bei der zweiten Option ist es möglich, den Import der Daten zwischenzeitlich zu pausieren und wieder aufzunehmen, falls es dafür einen Grund gibt. Zusätzlich hierzu wird nun auch eine zeitliche Abschätzung des Migrationstools abgegeben, wie viel Zeit das Verschieben der Daten vom Bestandssystem auf die VMware vCenter Appliance in Anspruch nehmen wird.

Voraussetzungen für das Upgrade auf vSphere 6.7

Das direkte Upgrade von der abgekündigten Version 5.5 von VMware vSphere ist nicht unterstützt. Hier muss zunächst ein Zwischenschritt auf 6.0 oder 6.5 vorgenommen werden. Von diesen beiden Versionen kann das Upgrade auf 6.7 direkt vorgenommen werden.

Des Weiteren kann ein VMware vCenter der Version 6.0 oder 6.5, welches ESXi Hosts in der Version 5.5 verwaltet, nicht auf 6.7 hochgezogen werden. Hierfür ist ein Upgrade der Hosts nötig. Die niedrigste zulässige Version hierbei ist ESXi 6.0.

vCenter Appliance Management Interface (VAMI)

Einige Neuerungen gab es auch im Management Interface des vCenters, welches über den Port 5480 erreichbar ist.

Das Summary Tab gibt fortan nur noch einen groben Überblick über den aktuellen Status Ihrer vCenter Appliance. Unter Monitor sind nun die folgenden Bereiche zu finden: CPU & Memory, Disks, Network, Database.

Quelle: https://blogs.vmware.com

Das VMware vCenter Backup wurde von der Startseite entfernt und erhält nun einen eigenen Reiter. Neben der aus vSphere 6.5 bekannten Backupfunktionalität ist es nun auch möglich ein regelmäßiges, automatisiertes Backup durchzuführen und die Anzahl der Backups vorzugeben, die aufbewahrt werden sollen. Dies führt uns zum Punkt Restore. Ein Backup Archive Browser wurde ebenfalls eingeführt, der es Ihnen ermöglicht zu entscheiden, aus welchem Backup das vCenter wiederhergestellt werden soll.

Quelle: https://blogs.vmware.com

Ein weiterer neuer Reiter sind die Services. Diese waren bisher im Web Client zu finden wurden jetzt jedoch in die VAMI verschoben. Der Reiter gibt eine Übersicht über den Status der Services der vCenter Server Appliance und ermöglicht es, diese zu starten, stoppen oder neu zu starten.

 

Fazit

Wie erwartet blieben die ganz großen Neuerungen bei VMware vSphere 6.7 aus. Viel hat sich jedoch in den Bereichen Sicherheit und Verwaltung getan. Weniger Klicks sollen den Administrator ans Ziel führen. Weniger Zeit soll im Allgemeinen aufgewendet werden, um die Infrastruktur zu verwalten. Diese Infrastruktur soll gleichzeitig jedoch immer sicherer werden, um den aktuellen Standards zu entsprechen. Dass dies gelingt werden Sie vor allem dann merken, wenn Sie den VMware vSphere Hardening Guide öffnen und abarbeiten, um Ihre Plattform bestmöglich abzusichern.

Die Version 6.7 ist als eine Art Übergangsversion anzusehen, die den Weg in das kommende Release von VMware vSphere 7.0 erleichtern soll. Eine Welt ohne Web-Client auf der Basis von Flash, eine Welt ohne Windows vCenter.

Mehr?

Dieser Artikel ist lediglich ein Auszug aus den von VMware veröffentlichten Release Notes. Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, dann können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren oder die unten genannten Quellen nutzen, um sich zu informieren.

Gesammelte Links

Außerdem finden Sie hier eine Sammlung an Ressourcen zum Thema VMware vSphere 6.7.

Offizielles Statement von VMware

https://blogs.vmware.com/vsphere/2018/04/introducing-vmware-vsphere-6-7.html

 

Adrian Talamazzini

Adrian ist seit 2015 für die Proact Deutschland GmbH tätig. Seit 2018 ist er Teil des Managed Cloud Services Team und arbeitet dort als System Engineer. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themen VMware und NetApp.

 
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