Das Ende von VMware vSphere 5.5

Am 19. September 2018 endet der General Support für VMware vSphere  5.5. Das bedeutet vor allem eins: es ist Zeit für ein Upgrade auf Version 6.5. Daher möchten wir Ihnen noch einmal kurz die Key Features von ESXi und vCenter Version 6.5 auflisten und zeigen, welche Vorteile diese für Sie bringen.

Configuration Maximums für VMware vSphere im Vergleich

Starten wir mit den Zahlen. Große Änderungen gab es vor allem beim Sprung von vSphere 5.5 auf Version 6.0:

 

Version vSphere 5.5 vSphere 6.0 vSphere 6.5
Physikalische CPUs pro Host 320 480 576
Physikalischer RAM pro Host 4 TB 12 TB 12 TB
VMs pro Host 512 1024 1024
vCPU pro VM 64 128 128
virtueller RAM pro VM 1 TB 4 TB 6 TB
VM Hardware Version 10 11 13
vCenter Maxima 100 Hosts

3000 VMs

1000 Hosts

10000 VMs

2000 Hosts

25000 VMs

Und jetzt zu den Features und Verbesserungen die mit den VMware vSphere Versionen 6.0 und 6.5 kamen. Am meisten hat sich hier beim vCenter getan.

vCenter Server Appliance als empfohlenes Deployment

Das Ende des Windows vCenters rückt immer näher. Mit vSphere 6.5 wird empfohlen, das vCenter als Appliance zu installieren. Darunter liegt ein eigen entwickeltes Photon OS. Das Deployment erfolgt über den vCenter Installer, der für Microsoft Windows, MacOS und Linux verfügbar ist.

Ihr Vorteil? Ein Betriebssystem weniger, das es verwalten gilt, sowie verbesserte Performance und ein besseres Zusammenspiel von Betriebssystem und Applikation. Auch die Installation gestaltet sich einfacher, da der Installations-Wizard alle relevanten Daten abfragt.

VCSA Migration Assistant

Um den Weg vom Windows Embedded vCenter Server zu einer VMware vCenter Server Appliance zu erleichtern, liefert VMware den VCSA Migration Assistant aus. Dieser dient einem sorgenfreien Übergang von Embedded zu Appliance. Eine gut funktionierende und einfache Migration auf den vom Hersteller empfohlenen Standard ist wünschenswert und in diesem Fall gut umgesetzt. Es gibt keinen Grund mehr für Sie den Schritt nicht zu gehen.

vCenter Migration Process // Credits: VMware

RIP vSphere Client (* 2012 – † 15.11.2016)

Für viele Administratoren bedeutet das Upgrade auf VMware vSphere 6.5 vor allem eines: das Verlassen der Komfortzone. Der vSphere Client ist mit der Version 6.5 endgültig nicht mehr supported. Die Tätigkeiten im vCenter erfolgen nun in einer der beiden WebGUIs. Vollen Funktionsumfang bietet aktuell nur der Flash Client, jedoch kommen mit jedem Minor Release mehr Funktionen in den HTML5 Client.

VMware vCenter High-Availability

Ebenfalls neu in vSphere 6.5: vCenter HA. Dieses Feature ermöglicht es Ihnen, eine Art Live-Kopie Ihres vCenters zu betreiben, die bei einem Ausfall sehr schnell einspringen kann. Dies geschieht in einem Active-Passive Konstrukt mit einer Witness Appliance, die dafür Sorge trägt, dass nicht beide vCenter Instanzen gleichzeitig Live gehen. Die passive vCenter Node verbraucht hierbei jedoch einen wesentlich geringeren Anteil an CPU und RAM.

Die Verfügbarkeit der Administrationsinfrastruktur Ihrer VMware Umgebung wird hiermit erheblich verbessert und das im Tausch gegen einen geringen Aufwand an Hostressourcen.

vCenter HA // Credits: VMware

Native Backup & Restore des vCenter Servers

Zusätzlich gibt es eine weitere Möglichkeit Ihr VMware vCenter zu abzusichern. Im vCenter Appliance Management Interface ist es Ihnen möglich mittels weniger Clicks ein Backup des vCenters anzufertigen, welches Sie jederzeit als Grundlage für die Replikation Ihres Systems nutzen können.

Wenige Clicks, weniger Panik, mehr Sicherheit.

vCenter Server Backup // Credits: VMware

VCSA Restore // Credits: VMware

vCenter Appliance Management (VAMI)

Neben der Möglichkeit ein Backup Ihres VMware vCenters zu erstellen bietet das VAMI vor allem noch eines: eine Übersicht über alles, was Ihr vCenter angeht.

vCenter Appliance Management // Credits: VMware

Netzwerk? Check. CPU? Check. RAM? Check. Festplattennutzung? Check. Zustand? Check. Datenbank? Check. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.

Integrierter vSphere Update Manager

Teil Zwei der Reihe: Kein unnötiger Verwaltungsaufwand von Betriebssystemen. In der Hauptrolle: der VMware vSphere Update Manager. Dieser ist fortan nämlich Teil des vCenters und benötigt nicht länger eine eigene Windows VM.

Änderungen im vSphere Web Client

Die wichtigste Information hierbei ist: beides Clients – Flash und HTML5 – werden angeboten, auf dem HTML5 Client legt jedoch der Fokus von VMware. Wenn Sie also vermeiden wollen sich in absehbarer Zeit wieder an eine neue Oberfläche zu gewöhnen, sollten Sie jetzt damit anfangen für die verfügbaren Funktionen diesen zu nutzen. Viele Features kamen mit den letzten Releases dazu, ganz fertig ist er leider trotzdem nicht. Allgemein gilt jedoch bei der Entwicklung beider Clients: weniger Clicks, mehr Benutzerfreundlichkeit. So gibt es an Stelle des Related Objects-Reiters im Menü jetzt die Reiter Hosts, VMs, Datastores, Networks. Das Client Integration Plugin (CIP) wurde durch native Funktionalität im Browser ersetzt. Möchte man jedoch weiterhin Windows Authentication Pass-Through oder einen SmartCard Login nutzen kommt man um das Enhanced Authentication Plug-In nicht herum.

REST API

Eine verbesserte Programmierbarkeit der VMware Infrastruktur dient die neu verfügbare REST API. Unterstützung bei der Nutzung dieser API liefert VMware bei vSphere 6.5 auch gleich mit: integriert in jedem vCenter Server 6.5 Deployment ist ein API Explorer, der einem aufzeigt, was wie und wo erreichbar und konfigurierbar ist.

API Explorer // Credits: VMware

Hiermit lässt sich ein höheres Maß an Standardisierung von Aufgaben, Konfigurationen und so weiter erreichen.

VM Encryption

Mit VMware vSphere 6.x erreichen weitere Sicherheitsfeatures Ihre virtuelle Infrastruktur. Eins davon: Virtual Machine Encryption. Ohne Veränderungen im Gastbetriebssystem werden die Festplatten der virtuellen Maschine, sowie Ihre Konfigurationsdateien verschlüsselt, um mehr Sicherheit gewährleisten zu können.

Encrypted vMotion

Neben verschlüsselten virtuellen Maschinen gibt es nun auch bei VMware vMotion die Möglichkeit eine verschlüsselte Übertragung zu nutzen, um sich vor Abhörangriffen oder ähnlichem zu schützen. Gerade in Zeiten in denen die Sicherheit Ihrer Daten eine immer größere Rolle spielt bietet VMware mittlerweile eine große Bandbreite an Möglichkeiten an, diese Daten auch wirklich sicher zu halten.

Neues Lizenzsystem

Eine wichtige Information zu VMware vSphere 6.5 ist eine Änderung bei den verfügbaren Lizenzen. Anstatt von Standard, Enterprise und Enterprise Plus sind fortan nur noch Standard und Enterprise Plus verfügbar.

Fazit

Es hat sich seit VMware vSphere 5.5 sehr viel getan und gerade deshalb ist es jetzt dringend an der Zeit, die aktuelle Version 6.5 zu nutzen. Denn neben dem offensichtlichen Grund – dem End of General Support – gibt es sehr viele Gründe für ein Upgrade. Ob es die verbesserte Handhabung ist, der geringere Verwaltungsaufwand an Infrastruktur für das VMware vCenter Server, mehr Einsicht in die Komponenten der Virtualisierungsplattform VMware vSphere, eines der zahlreichen anderen Features oder einfach nur Ihr persönliches Interesse an State-of-the-Art-Technologie sind – von der aktuellen Version werden Sie nicht enttäuscht sein.

Lust auf mehr?

Melden Sie sich bei uns für eine Live-Demo, Beratung oder auch die komplette Planung und Umsetzung Ihres Updates auf VMware vSphere 6.5.

Weiterführende Links zu vSphere 6.x:

Release Notes VMware vSphere 6.x
https://www.vmware.com/content/dam/digitalmarketing/vmware/en/pdf/whitepaper/vsphere/vmw-white-paper-vsphr-whats-new-6-0-pltfrm.pdf
https://www.vmware.com/content/dam/digitalmarketing/vmware/en/pdf/whitepaper/vsphere/vmw-white-paper-vsphr-whats-new-6-5.pdf

VMware Hands-On-Lab – HOL-1811-01-SDC – vSphere v6.5 – What’s New
http://labs.hol.vmware.com/HOL/catalogs/

Feature Walkthrough VMware vSphere 6.x
https://featurewalkthrough.vmware.com/t/vsphere-6-0/

https://featurewalkthrough.vmware.com/t/vsphere-6-5/

Lizenzierung von VMware vSphere
https://www.vmware.com/content/dam/digitalmarketing/vmware/en/pdf/products/vsphere/vmware-vsphere-vsom-pricing-whitepaper.pdf

Ankündigung End of General Support für vSphere 5.5
https://kb.vmware.com/s/article/51491

Adrian Talamazzini

Adrian ist seit 2015 für die Proact Deutschland GmbH tätig. Seit 2018 ist er Teil des Managed Cloud Services Team und arbeitet dort als System Engineer. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themen VMware und NetApp.

 
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