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Da wir uns aufgrund einer Kundenanfrage tiefer mit dem realen Stromverbrauch von IT-Equipment (konkret Juniper Switches) beschäftigen mussten, dachten wir uns, dass es vielleicht noch mehr Leute gibt, welche die dabei gewonnenen Erkenntnisse benötigen können.
Daher ist dieser Blog-Artikel entstanden, der sich – relativ hemdsärmelig – mit dem Energiehunger von Juniper Geräten beschäftigt.
Wir beginnen erst mal mit einem EX2200-24p-4G Switch, da die konkrete Anfrage ebensolchem Switch betraf. Einfach öfters mal vorbeischauen, es kommen sicherlich in Kürze einige Router, Switches und sonstige Gerätschaften dazu, da wir vorhaben diesen Artikel regelmäßig upzudaten!
Wer möchte, dass seine Geräte, die er im Zugriff hat, auch in die unten genannte Tabelle aufgenommen werden hat zwei Möglichkeiten:
- Schickt uns das Gerät, wir testen.
- Schickt uns ein Beweisfoto eurer Messung (ggfs. mit Mittelwerten) an (rm<ät>teamix.de).
Testverfahren
Der Testaufbau ist, wie Bild 1 zeigt, sehr simpel:
Es wird einfach ein handelsübliches Energiemessgerät an das zu messende Gerät angeschlossen. Sofern es mehrere Netzteile hat, werden einfach mehrere Messgeräte verwendet und die Wattzahlen addiert. 🙂
Für jedes Gerät werden zwei Messungen gemacht:
- Ohne angeschlossene Access Ports (siehe Bild 1)
- Mit allen angeschlossenen Access Ports (siehe Bild 2)
IEEE 802.3az – Energy Efficient Ethernet (EEE)
Dieser IEEE Standard definiert energieeffizientes Ethernet und kann dazu beitragen, dass Verbraucher, welche diesen unterstützen weniger Energie verbrauchen. EEE führt einen sogenannten Low Power Idle Zustand (LPI) ein, wo ein Port ohne Datenübertragung weniger Energie verbraucht.
Ergebnisse
In folgender Tabelle werden die entsprechenden Ergebnisse unserer Messungen dargestellt:
Gerät | Anzahl Netzteile | Stromverbrauch Herstellerangabe | Netzspannung bei Messung | Gemessener - Stromverbrauch Standby (Keine Ports aktiv) | Gemessener Stromverbrauch - Alle Access Ports aktiv (Loop) |
---|---|---|---|---|---|
Juniper EX2200-C-12P | 1 | 30W | 237V AC 50Hz | 8W | 18W (default) Kein 802.3az |
Juniper EX2220-24P-4G | 1 | 65W | 237V AC 50Hz | 32W | 52W (default) Kein 802.3az |
Juniper EX3300-48P | 1 | 73W | 237V AC 50Hz | 36W | 65W (default) Kein 802.3az |
Juniper EX4200-48PX | 2 | max. 930W | 237V AC 50Hz | 229W | 253 (kein PoE) |
Juniper EX4200-24T | 2 | 190W | 237V AC 50Hz | 119W | 162W (default) 115W (802.3az) |
Juniper EX4300-48T | 2 | 350W | 237V AC 50Hz | 85W | 99W (default) |
Juniper EX4500-40F | 2 | 346W | 237V AC 50Hz | 280W | 290W (DAC-Kabel) |
Juniper QFX3500 | 2 | 365W | 237V AC 50Hz | 131W | 195W (DAC-Kabel) |
Juniper QFX5100-24Q | 2 | 161W | 237V AC 50Hz | 112W | 124W (DAC-Kabel) |
Juniper QFX5100-48Q | 2 | 150W | 237V AC 50Hz | 105W | 140W (DAC-Kabel) |
Juniper J2320 | 1 | 80W | 237V AC 50Hz | 52W | Nicht gemessen |
Juniper MX5-T | 2 | 320W | 237V AC 50Hz | 178W | Nicht gemessen |
Juniper MX104 (dual RE) | 2 | 800W | 237V AC 50Hz | 163W | Nicht gemessen |
Juniper SRX210 | 1 | 28W | 237V AC 50Hz | 12W | Nicht gemessen |
Junioer SRX240 | 1 | 74W | 237V AC 50Hz | 45W | Nicht gemessen |
Links
http://www.juniper.net/techpubs/en_US/junos12.2/topics/task/configuration/energy-efficient-ethernet-cli.html – Aktivieren von EEE
http://kb.juniper.net/InfoCenter/index?page=content&id=KB26258 – Kontrolle ob EEE aktiv ist
Updates
21.07.2014: Viele neue Juniper Devices hinzugekommen. Danke an Dennis Arslan (teamix) für das Durchmessen unseres Labor-Equippments. 😉
Hi,
die SRX 240 „verbraucht“ satte 53 Watt Leistung im Leerlauf. Mit einem IKE/IPSEC Tunnel mit 256 Bit Verschlüsselung kommen nochmal 12 Watt bei 300 Mbit/s Datendurchsatz dazu.
Ich wollte diese erst als Firewall / Router in meinem Haus einsetzen, habe dann jedoch auf eine virtualisierte Variante auf meinem ESXI zurückgegriffen. Hier liegt der Stromverbrauch der „virtuellen“ Maschine im Leerlauf bei 0 Watt. Hierbei messe ich natürlich den Anstieg der Leistung des Virtualisierungsservers (30 Watt bei 9 virtuellen Maschinen). Hier steigt die Leistung bei einem 96 Bit Tunnel jedoch um genau 10 Watt auf 40 Watt an – ebenfalls bei 300 Mbit/s Datendurchsatz. Das hier bei geringerer Verschlüsselung die Leistung deutlich höher steigt, als bei der hardwaretechnischen Variante liegt wohl daran, dass die SRX 240 einiges vom Routing und der Verschlüsselung über Hardware durchführt. Dies ist dann natürlich effizienter als bei der softwarebasierten Variante unter einem Intel i3.
Das ich auf der virtualisierten Juniper nur 96 Bit einsetze liegt daran, dass die Performance meiner FTTH Anbindung deutlich einbrach, als ich mit 256 Bit verschlüsselte. Reicht für mich dennoch vollkommen aus, da der Tunnel nur dazu dient, dem Carrier-grade nat aus dem Weg zu gehen und ich mir so eine feste IP aus meinem RIPE-Space zuweisen konnte.
Beste Grüße
Patrick