Wie im Artikel über den OnCommand Unified Manager schon angedeutet, geht es heute im dritten Teil der OnCommand-Serie um den OnCommand Performance Manager von NetApp. Dieses Tool fokussiert sich auf das Performance-Monitoring von clustered Data ONTAP Systemen und kann entweder einzeln oder in Verbindung mit dem OnCommand Unified Manager genutzt werden. Wir empfehlen grundsätzlich den Einsatz beider (kostenlosen) Tools, da somit eine durchgehende Überwachung Ihrer Systeme in den Bereichen Verfügbarkeit, Kapazität, Performance und Daten-Replikation möglich ist.
Der OnCommand Performance Manager ist das neueste Produkt in der OnCommand Management Suite und setzt ein clustered Data ONTAP System ab Version 8.2 voraus. Die Installation beginnt mit dem Import-Vorgang des von NetApp zum Download bereitgestellten OVA-Paketes in der VMware-Umgebung. Während der Upload der OnCommand Appliance in die vSphere-Umgebung läuft kann parallel dazu schon der Benutzer im OnCommand Unified Manager erstellt werden. Die Benutzerverwaltung ist in der Web-GUI unter dem Punkt Administration -> Manage Users aufzufinden. Für den Performance Manager wird die Benutzer-Rolle Event Publisher benötigt.
Dieser Benutzer wird unter anderem für die nun folgende Grundkonfiguration benötigt. Beim ersten Start der virtuellen Maschine wird automatisch der Basis-Setup Assistent gestartet, der die folgenden Einstellungen abfragt:
- Zeitzone
- Benutzername und Passwort für Maintenance-User
- IP-Adresse, Subnetzmaske und Gateway (nur wenn kein DHCP-Server vorhanden ist)
Nach dem Setup-Assistenten wird die Grund-Konfiguration auf der VMware-Console fortgeführt. Wir empfehlen die Konfiguration einer statischen IP-Adresse über den Punkt „Network Configuration“ und eines DNS-Eintrages im DNS-Server Ihres Unternehmens, um den komfortablen Zugriff über den Web-Browser zu ermöglichen.
Danach muss die Verknüpfung zwischen dem OnCommand Performance Manager und dem Unified Manager hergestellt werden, dies ist über den Menüpunkt „Unified Manager Connection“ möglich. Hierbei werden neben der IP-Adresse bzw. dem Hostnamen des OnCommand Unified Manager der zu Beginn erstellte Benutzer abgefragt.
Auch wenn es der Menü-Punkt auf den ersten Blick anders vermuten lässt, ist immer nur eine 1:1 Beziehung möglich, d.h. jede Änderung an den Einstellungen überschreibt die vorherigen Einstellungen unwiederbringlich! Eine Verknüpfung des OnCommand Performance Manager mit mehreren Unified Managern, z.B. im Service Provider Umfeld, ist aktuell leider nicht möglich.
Die weitere Konfiguration ist über die Web-Oberfläche möglich, hierfür muss im Browser nur die IP-Adresse oder der DNS-Name über das HTTPS-Protokoll aufgerufen werden. Für den Login auf der Web-Oberfläche wird ebenfalls der angelegte Maintenance-User verwendet. Nach dem Login wird die Grund-Konfiguration in vier Schritten vervollständigt.
Im ersten Schritt werden der Mail-Server und der Server für die Zeit-Synchronisierung eingetragen. Standardmäßig wird ein externer Zeit-Server genutzt. Wir empfehlen jedoch die Nutzung eines internen Servers für die Zeit-Synchronisierung, z.B. einen Domain-Controller.
Der zweite Schritt erklärt ausführlich den NetApp AutoSupport und bietet die Möglichkeit die Nutzung dieses Services zu deaktivieren. Standardmäßig ist AutoSupport aktiviert und wir empfehlen diese Einstellung so zu belassen.
Der nächste Schritt ermöglicht eine Passwort-Änderung für den aktuell genutzten Maintenance-User. Da dieser Benutzer erst vor einigen Minuten eingerichtet wurde, wird dieser Schritt meistens übersprungen.
Im letzten Schritt werden die clustered Data ONTAP Systeme im Firmen-Netzwerk über die Cluster-Management IP-Adresse oder einen DNS-Eintrag hinzugefügt. Wir empfehlen hierfür die Erstellung eines dedizierten Benutzer-Accounts, welcher die Rolle Admin und die Applikation ontapi hinterlegt haben muss. Die Nutzung eines eingeschränkten Accounts wird von NetApp aktuell leider nicht vorgesehen. Nach dem Hinzufügen aller clustered Data ONTAP Systeme werden wir auf das Dashboard des OnCommand Performance Manager umgeleitet, das nach kurzer Wartezeit (ca. 15 Minuten) auch eine Übersicht über die Cluster-Systeme und die erkannten Volumes anzeigt.
Standardmäßig versendet der OnCommand Performance Manager alle Performance-Incidents an die hinterlegte eMail-Adresse des Maintenance-Benutzers.
Normalerweise ist im OnCommand Unified Manager bereits ein Alarm definiert, der diese Meldungen verschickt (Stufe Critical), daher kann die Alarmierung durch den Performance Manager in den meisten Fällen deaktiviert werden.
Nun ist erstmal Warten angesagt, denn der OnCommand Performance Manager muss Performance-Daten sammeln bevor der Verlauf der Auslastung, z.B. auf Volume-Ebene dargestellt werden kann.
Nach einiger Zeit können auch verschiedene Performance-Incidents gemeldet werden. Hier sind einige exemplarisch dargestellt:
Ich hoffe der Artikel hat einen guten Überblick über den OnCommand Performance Manager liefern können und entsprechendes Interesse geweckt, so dass dieses Tool in Zukunft bei jedem Kunden mit einem clustered Data ONTAP System im Einsatz ist. Bei mehreren clustered Data ONTAP Kunden haben schon positive Erfahrungen mit dem OnCommand Performance Manager sammeln können, und durch die kostenlose Bereitstellung der Software fällt der Einsatz leicht.
Gerne hilft auch unser Consulting-Team bei der Installation und Erst-Einrichtung, am besten in Verbindung mit dem OnCommand Unified Manager. Damit erhalten Sie ein durchgehendes Monitoring über die Bereiche Verfügbarkeit, Kapazität, Performance und Daten-Replikation ohne Lizenzkosten bezahlen zu müssen. Zudem können Sie Performance-Auffälligkeiten auch anhand des bisherigen Verlaufes von Zugriffszahlen und Reaktionszeiten bewerten.