Data ONTAP 8.3.1 GA!

Knapp ein halbes Jahr nachdem NetApp das Milestone-Release Data ONTAP 8.3 als General-Availability veröffentlicht hat, ist nun auch das erste Minor-Release der Familie 8.3.1 als GA verfügbar. Obwohl es sich „nur“ um Maintenance-Release handelt, ist die Version 8.3.1 mit einer Vielzahl von neuen Features und Verbesserungen ausgestattet, deren Highlights ich hier gerne in Kurzform vorstellen möchte.

  • 2-Node MetroCluster

Ein oft gehörtes Feedback von Kunden  zum Thema MetroCluster unter Clustered Data ONTAP (MCC) war der die Forderung, eine vergleichbare Konfiguration zum bisherigen 7-Mode Setup implementieren zu können. Hier war vor allem die Pflicht eines 4-Knoten Setup ein Knackpunkt, da diese Konstellation zwar (nach wie vor) die technisch bessere Lösung darstellt, jedoch kaufmännisch betrachtet mehr ins Gewicht fällt.

Hier hat NetApp nun nachgebessert: Ab ONTAP 8.3.1 sind  (neben dem seit 8.3 verfügbaren 4-Knoten MetroCluster) auch 2-Knoten Konfigurationen möglich.

 

2-Mode MetroCluster Clustered Data ONTAP (MCC)

2-Mode MetroCluster Clustered Data ONTAP (MCC)

 

Hierbei werden an beiden Standorten sog. Single-Node-Cluster erstellt, die dann über SyncMirror eine synchrone Spiegelung der Daten ins jeweils andere Rechenzentrum ermöglichen. Neben der „Fabric-Attached“-Variante ist nun auch wieder ein Strechted MetroCluster möglich, der ohne den Einsatz von FibreChannel-Switches und für Distanzen bis 500 m eingesetzt werden kann.

  • Storage Virtual Machine Disaster Recovery (SVM-DR)

SVM-DR ist von der Grundlogik das Pendant zu vFiler DR im 7-Mode und ermöglicht es, eine Storage Virtual Maschine inklusive aller Volumes sowie der Konfiguration asynchron auf einen anderen Cluster zu spiegeln um diese im Desasterfall  online nehmen zu können.

SVM-DR

SVM-DR – Grundkonzept

Technisch betrachtet handelt es sich hierbei um die Kombination der Technologien SnapMirror und den Configuration Replication Services (CRS), um sowohl die Daten als auch die Konfiguration der SVM am zweiten Standort bzw. auf dem zweiten Cluster up-2-date zu halten.

Eine zusätzliche Besonderheit, ist die Möglichkeit SVM-DR pro SVM in 2 konfigurierbaren Varianten zu verwenden: Identity Preserve oder Identity Discard

Diese Unterscheidung bietet die Flexibilität  zu definieren, welche Konfigurationsinformationen der SVM repliziert bzw. ignoriert werden sollen und was in einem Desasterfall an Konfigurationsänderung notwendig ist. Als Beispiel für die Verwendung von „Identity Discard“ könnte z.B. der Fall sein, das am DR-Standort eine völlig andere IP-Konfiguration der SVM notwendig ist und es daher sinnvoll ist diese Informationen erst gar nicht mit zu replizieren und anzuwenden.

SVM-DR: Identity preserve

SVM-DR: Identity preserve

SVM-DR: Identity discard

SVM-DR: Identity discard

 

  • Enhanced Foreign-LUN Import (FLI)

Ein Feature das bereits in 8.3 enthalten war, ist der sog. Foreign LUN Import und ermöglich es, LUNs von z.B. bestimmten Drittanbieter-Arrays in Clustered Data ONTAP zu „importieren“. Dabei wird (vereinfacht dargestellt) die zu migrierende LUN bzw. die zu migrierenden LUNs in der FC-Fabric zusätzlich an den NetApp Cluster präsentiert (gezoned) und der Dateninhalt anschließend in einer Downtime auf bereitgestellte NetApp-LUNs kopiert.

Mit clustered DAta ONTAP 8.3.1 ist auch ein Online Foreign-LUN Import möglich, d.h. in einer kurzen Downtime wird das Zoning auf die NetApp umgestellt und die eigentliche Datenmigration kann im Hintergrund durchgeführt werden während die Daten/Applikationen online sind.

Das hier in der Praxis natürlich eine detaillierte Voranalyse und Vorbereitung das A und O ist um FLI als Migrationswerkzeug zu verwenden, ist denke ich in diesem Kontext kein Geheimnis ;-).

Hervorzuheben ist hierbei jedoch definitiv dass diese Funktion ohne zusätzliche Hardware oder Lizenzen genutzt werden kann und den Migrationsprozess von LUNs auf Clustered Data ONTAP extrem vereinfacht wird.

Mit Data ONTAP 8.3.1 ist es z.B. auch möglich, LUNs von 7-Mode Systeme über den FLI zu migireren.

Prinzip des Foreign LUN Imports (FLI)

Prinzip des Foreign LUN Imports (FLI)

 

Selbstverständlich waren das nicht die einzigen Neuerungen die mit Version 8.3.1 Einzug halten, aber ich hoffe ich konnte zumindest einen guten ersten Überblick geben. Noch detaillierte Informationen über alle neuen Features und Änderungen sind wie gehabt in den Releaes-Notes oder natürlich direkt bei uns in Form eines persönlichen Gesprächs zu bekommen.

Insgesamt hat NetApp mit diesem Release zum Einen im Bereich MetroCluster nun die Lücke zum 7-Mode endgültig geschlossen und gleichzeitig eine ganze Reihe an neuen und genialen Features bereitgestellt.

Stefan Bast

Stefan Bast ist seit Januar 2012 für Proact Deutschland tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf den Technologien von VMware und NetApp. Außerdem richtet sich sein Fokus auf die ergänzenden Datacenter- und Cloud-Security Lösungen von Trend Micro, wie z.B. Deep Security oder ServerProtect. Neben den Tätigkeiten im Consulting ist er auch als Trainer im VMware Umfeld aktiv.

 
Kommentare

Noch keine Kommentare vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar